VB - 2: Compiler

Ein Dolmetscher muß her...

Damit der PC uns versteht, müssen wir uns mit ihm auf eine "Sprache" einigen. Dazu gibt es verschiedene zur Auswahl, die meisten kommen aus dem Englischen und haben ihre eigene oft recht streng geregelte Rechtschreibung (Syntax), an die wir uns halten müssen. PC's sind dumm und verzeihen keine Tippfehler .

Programmiersprachen können auf sehr niedrigem Niveau mit dem Computer kommunizieren, man spricht dann von "maschinennah", hierzu gehören vor allem "Assembler" verschiedener Ausprägung und Maschinensprachen. Das hat Vor- und Nachteile: Der Computer versteht ohne allzugroße Umwege, was wir wollen, aber wir haben Schwierigkeiten uns auszudrücken. Wer weiß schon, was mit "06 18 C5 21 18 00 CD DE 05 21 10 00 CD E2 05 C1 10 F0 C3 00 18" gemeint ist (nur zur Info: ein Z80-Prozessor würde uns diese Zeichenfolge mit einem kleinen Alarm danken )?

Wir brauchen also einen Dolmetscher, damit wir uns einigermaßen "vernünftig" miteinander unterhalten können. Dazu gibt es Compiler oder Interpreter. Der Unterschied besteht im Wesentlichen darin, daß Erstere die Information einmal in eine für den PC verständliche Sprache übersetzen und die Übersetzung (Compilat, .exe) dann auf jedem beliebigen, kompatiblen PC verstanden wird, während ein Interpreter immer zur Hand sein muß, um dem PC jedesmal auf's Neue zu übersetzen (das alte QBasic war dafür ein weit verbreiteter Stellvertreter). Ein weiterer Nachteil liegt auf der Hand: Jede Übersetzung kostet Zeit, das Programm läuft in aller Regel langsamer ab.

Unser "Dolmetscher" heißt Visual Basic und darf sich seit Version 5 "Compiler" nennen, auch wenn er immer noch etwas "Handgepäck" in Form von sogenannten Runtime-Modulen (Laufzeit-Module) mit sich führt oder voraussetzt, daß diese auf dem PC vorhanden sind (ich bitte die "Profis" unter Euch, diese etwas "volkstümliche" Ausdrucksweise zu tolerieren ). Die Runtime-Module erlauben es, daß nicht alles, was für die Ausführung des Programms notwendig ist, jedesmal in Maschinensprache übersetzt und mitgeführt werden muß. Unsere Compilate (.exe) greifen bei Bedarf zur Laufzeit darauf zurück. Jeder von Euch hat sicher schon mal gesehen, daß man für bestimmte Programme eine Datei VBRUNx00.DLL oder (ab Version 5) MSVBVMx0.DLL im Systemverzeichnis braucht. Das sind solche Runtime-Module. Auch andere DLLs, VBXe und OCXe gehören zu dieser Art von Handgepäck, das allerdings nicht immer mitgeschleppt werden muß, denn mehrere Anwendungen können sich den Inhalt teilen.

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